Deutscher Ferienhausverband zeigt sich enttäuscht nach den gestrigen Beschlüssen von Bund und Ländern
Berlin, 04.03.2021. Ein Fünf-Stufen-Plan war das Ergebnis der Beratungen auf der gestrigen Bund-Länderkonferenz. Eine Perspektive für den Ferienhaustourismus blieb außen vor, stattdessen wurde die Debatte um konkrete Öffnungsmaßnahmen auf den 22. März 2021 vertagt. „Das ist schlicht inakzeptabel“, kommentiert Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ferienhausverbands. „Eine ganze Branche wird in Geiselhaft gehalten. Derweil die Politik für Einzelhandel, Dienstleistungen und Kultur wenigstens einen Einstieg in den Ausstieg aus dem Lockdown skizziert hat, bleibt sie dem Tourismus jede Perspektive schuldig. Stattdessen wird vom Reisen abgeraten und der Tourismus zum Sündenbock der Pandemie gemacht.“
Vor dem Hintergrund der aktuellen Ergebnisse einer Studie des Robert-Koch-Instituts ist die Enttäuschung umso größer: Das RKI hat jüngst bestätigt, dass Urlaubsreisen keine Pandemietreiber sind, dass Hygienekonzepte der Gastgeber funktionieren. „In einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhaus ist der Aufenthalt genauso sicher wie zuhause. Für uns ist es nicht plausibel, warum es hier noch keine Öffnungsbestrebungen gibt, auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung in beliebten Urlaubsregionen.“
Selbst, wenn am 22. März eine Öffnung beschlossen würde, wäre das für die Ostersaison zu spät. „Für die Gastgeber ist das eine absolute Katastrophe. Ostern ist ein Saisonhöhepunkt und für viele der rettende Strohhalm. Die Gastgeber sind dann seit fünf Monaten ohne Einnahmen und Hilfen.“
Doch der Verband sieht noch weitere, drastische Folgen, die die Beschlüsse nach sich ziehen könnten. „Während Fluglinien ihre Angebote ausbauen und sich auf die Saison vorbereiten, blutet der Deutschlandtourismus aus. Die Menschen werden sich nicht einsperren lassen, sondern auf Unterkunftsangebote der Nachbarländer oder auf Tagesausflüge zurückgreifen. Die Branche hat bereits geliefert und funktionierende Hygienekonzepte auf den Weg gebracht. Übernachtungen sind sicher. Jetzt müssen Bund und Länder ihren Teil tun, damit Tourismus und Mobilität wieder möglich ist. Durch eine effiziente Impfkampagne und umfangreiche Teststrategie. Wir hoffen außerdem auf eine Initiative der Bundesländer, in denen der Tourismus eine herausragende Rolle spielt. Nichts tun und vertrösten ist keine Option. Nichtstun und vertrösten ist ein Todesurteil für die Branche.“