Der größte Branchenverband für Ferienwohnungsvermieter in Deutschland warnt vor negativen Auswirkungen auf Berlin
Berlin, 22.11.2016. Letzte Woche Donnerstag haben SPD, Linke und Grüne ihre Kooperationsvereinbarung veröffentlicht. Unter dem Titel: „Berlin gemeinsam gestalten: Solidarisch. Nachhaltig. Weltoffen.“ haben die Regierungsparteien die wichtigsten Zielsetzungen für die kommende Legislaturperiode zusammengetragen. Demnach soll das Gesetz zum Verbot von Zweckentfremdung mit dem Ziel eines umfassenden Wohnraumschutzes in Hinblick auf Urlaubsvermietung und Zweitwohnungen verschärft und stärkere Kontrollen eingeführt werden. Der Deutsche Ferienhausverband sieht in dem Konfrontationskurs einen weiteren Rückschritt auf dem Weg zu einem zukunftsträchtigen Berlin.
„Berlin möchte sich nachhaltig und weltoffen präsentieren, aber anstatt die Bedeutung von Ferienwohnungen für den modernen Städtetourismus und den Wohnungsbau anzuerkennen, setzen die Verantwortlichen auf Reglementierungen und Verbote“, sagt Michelle Schwefel, politische Referentin des Deutschen Ferienhausverbands. „Mit Zwangsmaßnahmen werden Neuinvestitionen gehemmt und die wirtschaftliche Entwicklung geschwächt. Die negativen Folgen für Berlin sind noch gar nicht absehbar. Freiheitliche Werte, Gastfreundschaft und innovative Ideen bleiben auf der Strecke.“
Der Deutsche Ferienhausverband verweist auf ein zusätzliches Dilemma:„Ferienwohnungen werden primär vor dem Hintergrund der Sharing-Economy diskutiert. Aber neben Airbnb und Wimdu gibt es eben auch viele kleine gewerbliche und private Vermieter, die sich mit Ferienwohnungen eine Existenz oder ein Refugium für die Enkel und Kinder aufgebaut haben. Sie fallen komplett unter den Tisch“, sagt Tobias Wann, Vorsitzender des Deutschen Ferienhausverbands. Laut einer repräsentativen Studie von FeWo-direkt und dem Deutschen Ferienhausverband standen 2014 noch etwa 24.600 Betten (nicht Wohnungen) in Berlin zur Verfügung, die dem privaten Ferienhausmarkt zugerechnet werden. Jährlich fehlen 20.000 Wohnungen in Berlin. „Für den einzelnen Vermieter ist das Verbot ein Desaster, für den Berliner Wohnungsmarkt ein Tropfen auf dem heißen Stein“, ergänzt Wann.
Dabei ist es mehr als fraglich, wie viele Objekte bereits dem Wohnungsmarkt zurückgeführt wurden und in welchem Preissegment diese jetzt angeboten werden. Viele Ferienwohnungen befinden sich in beliebten Lagen und sind sehr gut ausgestattet.
Wie die Studie zeigt, haben private Vermieter dem Berlin-Tourismus rund 3,6 Millionen Übernachtungen und 360 Millionen Euro Umsatz pro Jahr beschert. Und der Trend zeigt: Ferienwohnungen werden immer beliebter, insbesondere bei Familien.
Quelle: Der Ferienhausmarkt in Deutschland 2015, FeWo-direkt, Deutscher Ferienhausverband
⇒ Pressemitteilung als PDF
Auszug aus der Koalitionsvereinbarung:
Bezahlbares Wohnen für alle, Zeile 95 bis 100
Die Koalition wird das Gesetz zum Verbot der Zweckentfremdung mit dem Ziel eines umfassenden Wohnraumschutzes verschärfen und in Bezug auf Abriss und angemessenen Ersatzwohnraum, Leerstand, Trägerwohnungen, Zweitwohnungen, Urlaubsvermietung, Sanktionen und Monitoring überarbeiten. Die Koalition wird auch die Wohnungsaufsicht in den Bezirken stärken und sie im Falle von notwendigen 100 Ersatzvornahmen handlungsfähig machen. Quelle: Koalitionsvereinbarung zwischen Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), DIE LINKE, BÜNDNIS 90/ Die Grünen für die Legislaturperiode 2016 – 2021
Über den Deutschen Ferienhausverband e. V.
Der Deutsche Ferienhausverband mit Sitz in Berlin wurde im Dezember 2013 gegründet und ist mit 17 Mitgliedern Deutschlands größter Branchenverband im Ferienhaussegment. Ziel des Verbands ist es, die Interessen der Ferienimmobilienbranche gegenüber Wirtschaft und Politik zu vertreten und Urlaubern durch die Entwicklung einheitlicher Qualitätsstandards Hilfestellung bei der Online-Buchung von Feriendomizilen an die Hand zu geben. Weitere Informationen unter www.deutscher-ferienhausverband.de
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