Ferienhaustourismus in Mecklenburg-Vorpommern generiert 4,8 Mrd. Euro pro Jahr

  • 52 Millionen Übernachtungen finden pro Jahr in Mecklenburg-Vorpommern statt
  • 445.666 Betten stehen für einen Urlaub bereit, fast 87.000 Ferienunterkünfte gibt es allein an der Küste
  • Urlaubsgäste geben durchschnittlich 92,51 Euro pro Kopf/Tag für Miete, Freizeitaktivitäten, Gastronomie und Einzelhandel aus

Berlin, 11.07.2024. Pünktlich zum Start der Sommerferien veröffentlicht der Deutsche Ferienhausverband aktuelle Zahlen zum Ferienhausmarkt in Mecklenburg-Vorpommern. Mit 445.666 Betten ist Mecklenburg-Vorpommern das Ferienhausland Nummer eins in Deutschland. 52 Millionen Übernachtungen finden pro Jahr in Ferienhäusern und Ferienwohnungen Mecklenburg-Vorpommerns statt, davon 43,3 Millionen bei privaten Gastgebern, die durch das Statistische Bundesamt nicht erfasst werden. Knapp 93 Euro gibt jeder Gast durchschnittlich pro Tag für seinen Ferienhausaufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern aus. Der Ferienhausmarkt erwirtschaftet jährlich 4,8 Milliarden Euro. Knapp 70 Prozent der Einnahmen verbleiben in der Region und verteilen sich auf Bereiche wie lokaler Einzelhandel, Gastronomie oder Freizeiteinrichtungen vor Ort.

43 Millionen Übernachtungen in privaten Ferienunterkünften fallen durchs Raster

Laut amtlicher Beherbergungsstatistik gab es 2022 in Mecklenburg-Vorpommern rund 32 Millionen touristische Übernachtungen, davon neun Millionen in gewerblichen Ferienhäusern und Ferienwohnungen. Das Statistische Bundesamt berücksichtigt allerdings nur Betreiber mit Unterkünften ab zehn Betten. Damit bleiben 43 Millionen Übernachtungen auf dem privaten Ferienhausmarkt unberücksichtigt. Laut aktueller Analyse haben Übernachtungen in privaten und gewerblichen Ferienunterkünften einen Marktanteil von 69 Prozent an allen touristischen Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern. Zwei Drittel aller touristischen Übernachtungen werden also in einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung getätigt. Das unterstreicht die Bedeutung des Sektors für den Tourismus im Land.

„Der Ferienhaustourismus ist eine tragende Säule für die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Arbeitnehmer, Dienstleister und regionale Unternehmen leben von den Ausgaben der Urlaubsgäste“, sagt Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ferienhausverbands. „Unser Kernanliegen ist es, auf die tatsächliche wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für das infrastrukturarme Bundesland aufmerksam zu machen. Der Großteil der Gästeausgaben verbleiben in der Region und fließen direkt in die lokale Wirtschaft wie Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistungen und weitere Urlaubsangebote vor Ort.“

Einnahmen aus dem Ferienhaustourismus in Mecklenburg-Vorpommern tragen zu einem Einkommen aus direkter und indirekter Wertschöpfung in Höhe von 3,3 Milliarden Euro pro Jahr bei. Davon profitieren sowohl direkt mit dem Tourismus verbundene Branchen wie Gastronomie, Transportunternehmen oder Einzelhandel als auch angrenzende Wirtschaftszweige wie Zulieferer, Bauunternehmen oder Finanzdienstleister. Auf Basis der Einnahmen ergibt sich ein Äquivalent von etwa 49.000 Vollzeitstellen unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Volkseinkommen pro Kopf/Jahr.

Ferienhausmarkt in MV zehn Mal so groß wie bisher angenommen

Erstmalig wurde in der aktuellen Marktstudie auch die Zahl der Unterkünfte in jedem Bundesland erhoben. Fast 100.000 Ferienhäuser und Ferienwohnungen gibt es demnach in Mecklenburg-Vorpommern, mit insgesamt 445.666 Betten. Damit ist das Bundesland Spitzenreiter im bundesweiten Ranking, noch vor Schleswig-Holstein und Bayern.

90 Prozent der angebotenen Unterkünfte werden von privat vermietet, d. h. die Gastgeber vermieten weniger als zehn Betten. Damit ist der Markt zehn Mal so groß wie bisher durch das Statistische Bundesamt erfasst. Besonders attraktiv ist die direkte Küstenregion mit knapp 87.000 Einheiten.

Online-Verfügbarkeit hoch

Rund 95 Prozent der Ferienwohnungen und -häuser sind online verfügbar, z. B. über die eigene Webseite, den Internetauftritt der Agentur oder auf Listing- und Buchungsportalen. „Gäste möchten sich vorab online über ihr Urlaubsdomizil informieren. Sie wollen bequem von zuhause aus sehen, was sie erwartet und worauf sie sich freuen können“, so Schwefel. Auch direkte Buchbarkeit steht hoch im Kurs: 81 Prozent der online verfügbaren Ferienunterkünfte in Mecklenburg-Vorpommern sind direkt online buchbar.

Hohe Steuereinnahmen durch Vermietung von Ferienimmobilien

Die Umsatzsteuereinnahmen betragen nach Abzug der Vorsteuer 461 Millionen Euro, die Lohn- und Einkommenssteuer liegt bei 387 Millionen Euro. So fließen dem Fiskus jährlich aus den in Mecklenburg-Vorpommern vermieteten Ferienunterkünften rund 848 Millionen Euro zu. Bundesweit sind es jährlich 5,2 Milliarden Euro. Weitere Steuern und lokale Abgaben wurden nicht berücksichtigt. „Bei jedem Regulierungsvorhaben müssen auch die wirtschaftlichen Folgen für die Region berücksichtigt werden. Diese könnten gravierend sein, wie die aktuellen Zahlen verdeutlichen“, erklärt Schwefel.  „Mit der Studie können wir nun wertvolle Daten bereitstellen, damit eine fundierte Evaluation in den Region erfolgen kann.“

Die Ergebnisse stammen aus der Studie: Der Ferienhausmarkt in Deutschland, die der DFV in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Statista Q durchgeführt hat. Die umfangreiche Studie mit allen Ergebnissen steht unter www.deutscher-ferienhausverband.de/marktstudie-2024 zum Download bereit.

Über die Studie: Der Ferienhausmarkt in Deutschland
Die Studie zum Volumen und zur ökonomischen Bedeutung des Ferienhausmarkts in Deutschland wurde vom Marktforschungsinstitut, der Statista GmbH in Hamburg erstellt. Die Datenanalyse basiert auf umfangreichen Datenspenden führender Unternehmen aus der Ferienhausbranche, die diese Studie mit exklusivem Zugang zu ihren Daten unterstützt haben. Diese Zahlen umfassen das Inventar sowie Buchungs- und Preisinformationen aus dem Jahr 2022 und ermöglichen einen einzigartigen Blick auf die aktuelle Ferienhauslandschaft. Daten zum Offline-Markt, der geschätzt bei einem Anteil von unter fünf Prozent liegt und kaum mehr relevant für die Branche ist, wurden nicht berücksichtigt.