Verbände fordern dringende Lösungen für die Tourismusbranche
- Umgehende Einführung einer verpflichtenden Gutscheinlösung
- Gutscheinlösung auch für Einzelreiseleistungen
- Lösung für den B2B-Bereich abseits der Gutscheinregelung notwendig
- Fondslösung als Ansatz für alle Beteiligten der Branche am besten geeignet
Berlin, 9. April 2020: Auf ihrer gestrigen Kabinettssitzung wollte die Bundesregierung die avisierte Gutscheinlösung für Pauschal- und Flugreisen verabschieden. Aufgrund fehlender Zustimmung aus Brüssel wurde dieses Thema wieder von der Agenda gestrichen. Ob man auf Zustimmung in den nächsten Wochen hoffen kann, bleibt abzuwarten.
Die Corona-Krise trifft die Reisebranche besonders hart. Geplante Reisen und Übernachtungen werden storniert, Neubuchungen bleiben angesichts der anhaltenden Unsicherheit, ob und wann die behördlichen Auflagen gelockert werden können, aus. Die Verbraucherinnen und Verbraucher verlangen ihr bereits bezahltes Geld zurück. Der Mittelabfluss bringt die Unternehmen in der Reisebranche unverschuldet und unvorhersehbar in akute Liquiditätsschwierigkeiten, die selbst gesunde Unternehmen bedrohen. Die Tourismusbranche kann nicht länger warten. Es braucht eine Sofortlösung für die akuten Probleme.
- Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, es anderen EU-Mitgliedsstaaten wie Frankreich oder die Niederlande gleichzutun und umgehend eine verpflichtende Gutscheinlösung einzuführen. Sie begrüßen das Anliegen, eine gesamteuropäische Lösung zu finden, aber wenn diese für einen Großteil der Tourismusunternehmen zu spät kommt, ist niemandem geholfen.
- Einzelreiseleistungen müssen in die Gutscheinlösung integriert werden: Pauschalreisen und Flugtickets decken nur einen Teil des touristischen Markts ab, der durch die Rückzahlungsforderungen massiv bedroht ist. Der Individualtourismus – Ferienwohnungen, Busreisen, Campingwirtschaft und andere touristischen Anbieter – stehen vor einer vergleichbaren Problematik. Diese Ungleichbehandlung ist aus unserer Sicht unverständlich. Zumal für Veranstalter von Kultur-, Sport- und Freizeitveranstaltungen bereits eine großzügige Lösung gefunden wurde.
- Gutscheine lösen nicht alle Probleme. Insbesondere im B2B-Bereich können Gutscheine keine Lösung sein, sofern man nicht eine virtuelle Tourismuswährung etablieren möchte. Diese Situation ist bisher in keiner Weise adressiert, muss aber dringend geregelt werden.
- Ein Ansatz, der letztendlich für alle Beteiligten – Verbraucher, Vermittler, Veranstalter, Airlines eine gute Lösung darstellt, ist ein Fonds, in den die Tourismusunternehmen die Rückzahlungen an ihre Kunden auslagern und gleichzeitig die Forderungen gegenüber den Leistungsträgern abtreten. Die Leistungsträger oder Reisevermittler könnten ebenfalls ihre Rückzahlungsverpflichtungen auslagern. Die Bundesregierung übernimmt als Schuldner, den Unternehmen wird ein angemessen langes Zahlungsziel und Zahlungskonditionen eingeräumt, die ausgelagerte Summe zurückzuzahlen.
Über den VIR
Der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) repräsentiert die digitale Touristik, die laut FUR-Zahlen von 2018 rund 65 Prozent der Urlaubsreisen ab einer Übernachtung mit vorabgebuchten Leistungen ausmacht. Zu den VIR-Mitgliedern gehören mehr als 90 Unternehmen, die in der digitalen Touristik tätig sind. Sie unterteilen sich in die vier Cluster OTA, Supplier & Tour Operator, Service & Travel Technology sowie Start-up. Der VIR fungiert als Ansprechpartner für Verbraucher, Medien, Politik und die Branche selbst bei sämtlichen Themen rund um die digitale Touristik.
Über den Deutschen Ferienhausverband e. V.
Der Deutsche Ferienhausverband mit Sitz in Berlin wurde im Dezember 2013 gegründet und ist Deutschlands größter Branchenverband im Ferienhaussegment. Ziel des Verbands ist es, die Interessen der Ferienimmobilienbranche gegenüber Wirtschaft und Politik zu vertreten und Urlaubern durch die Entwicklung einheitlicher Qualitätsstandards Hilfestellung bei der Online-Buchung von Feriendomizilen an die Hand zu geben. Mehr als fünf Millionen Feriendomizile weltweit werden über die Mitgliedsunternehmen offeriert. Weitere Informationen unter www.deutscher-ferienhausverband.de
Über den BVCD e.V.
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD e.V.) wurde am 10. November 2000 als Dachverband und Interessenvertretung der Camping- und Wohnmobilstellplatzunternehmer zur Förderung des Campingtourismus in Deutschland gegründet. Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Berlin. Der Bundesverband ist analog des föderalen Systems der Bundesrepublik Deutschland ausgerichtet. Mitglieder des BVCD e.V. sind 11Campingverbände der Bundesländer sowie Stellplatzgemeinschaften. Insgesamt vertritt der Bundesverband mehr als 1.200 Campingplätze in Deutschland.
Über den asr
Die Allianz selbständiger Reiseunternehmen vertritt als strikt unabhängiger Bundesverband die Interessen von mittelständischen Reisebüros und Reiseveranstaltern. Ziel des Verbands ist, eine möglichst große Vielfalt von Reisemittlern und Reiseveranstaltern auf dem Markt zu erhalten. Die Bandbreite von Umsätzen und Beschäftigungszahlen der inhabergeprägten, von großen Reisekonzernen unabhängigen Mitgliedsunternehmen variiert. Neben den jährlichen Mitgliederversammlungen veranstaltet der asr Tagungen und Seminare zu aktuellen Themen und arbeitet an branchenrelevanten Projekten. Unterstützt wird der asr Bundesverband e.V. von außerordentlichen und fördernden Mitgliedern aus der Tourismusbranche.
Über den BDO
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) ist der Spitzenverband der deutschen Busbranche und vertritt die Interessen der privaten und mittelständischen Unternehmen aus dem Bereich Personennahverkehr, Bustouristik und Fernlinienverkehr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Pressekontakte
Verband Internet Reisevertrieb e. V., Leonhardsweg 2, D-82008 Unterhaching,
Tel.: 089-610667-29, Email: presse@v-i-r.de oder info@v-i-r.de, Internet www.v-i-r.de
Deutscher Ferienhausverband e. V., Rhabarberweg 25 a, 12357 Berlin,
Pamela Premm, Tel. 0178-4077695, E-Mail: presse@deutscher-ferienhausverband.de Geschäftsstellenleitung & politische Kommunikation: Michelle Schwefel, Tel. 0151-68139093
Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e. V. (BVCD)
Geschäftsführer: Herr Christian Günther, Ystader Str. 1710437 Berlin,
Tel.: 030 33778320, guenther@bvcd.de, www.bvcd.de
Allianz selbständiger Reiseunternehmen Bundesverband e. V.
Friedrichstraße 119, 10117 Berlin, Tel.: 030 24 78 19 0, info@asr-berlin.de
Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V. (bdo)
Christian Wahl, Referent Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 030 24089 -300 | E-Mail: christian.wahl@bdo.org